Aufsteiger unter sich

Das Spiel: Am Sonntag steigt in der Erzgebirgshalle in Lößnitz das mit Spannung erwartete Duell der Aufsteiger in die zweite Handball Bundesliga. Der TuS trifft auf Gastgeber EHV Aue. Das ist nicht nur die Revanchemöglichkeit für die Niederlage in der Aufstiegsrunde, sondern auch ein waschechtes Abstiegsduell, denn es trifft der letzte auf den Vorletzten. Der TuS will natürlich die rote Laterne wieder an den Konkurrenten zurückreichen. Ob das gelingt erfahren wir am Sonntag ab 17 Uhr.

Der Gegner: Der Erzgebirgische Handballverein Aue war bis vor kurzem ein ganz normaler Aufsteiger, der, wie auch der TuS mit der Anpassung an das Zweitliga-Niveau zu kämpfen hatte. Zur Länderspielpause kam dann der Knall. Aufstiegstrainer Stephan Just musste gehen. Für das folgende Spiel gegen den TuS Nettelstedt-Lübecke übernahm interimsweise Co-Trainer Philipp Braun und Torwart-Trainer Michael Hilbig, und das mit Erfolg: Der EHV siegte am vergangenen Woche mit 27:31 beim Aufstiegsmitfavoriten und sorgte für die Überraschung des Spieltags.

In der Folgenden Woche dann der nächste Hammer: Neuer Trainer in Aue wird Olafur Stefansson. Der Isländer ist in seinem Heimatland ungefähr so bekannt wie Davor Dominikovic in Kroatien. Zwar konnte er mit der Nationalmannschaft keine Titel gewinnen, aber doch immerhin viermal die Championsleague. Es treffen also zwei Handball-Legenden aufeinander. Als Trainer war Stefansson in Island bei Erstligist Valur Reykjavik und anschließend als Co-Trainer bei der Isländischen Nationalmannschaft unterwegs. 2022 schloss er sich als Co-Trainer dem HC Erlangen an, ehe er jetzt erstmals Hauptverantwortlich in Deutschland eine Mannschaft übernahm.

TuS Trainer Davor Dominikovic sagt zum Gegner: „Aue ist genauso wie wir ein Neuling in der Liga. Im Gegensatz zu uns haben sie aber eine lange Zweitligatradition. Sie haben immer wieder gezeigt, dass sie mit einigen Mannschaften mithalten können, haben aber auch schon, genau wie wir, einige deutliche Niederlagen hinnehmen müssen. Sie haben einige Spieler mit Zweitligaerfahrung und wir haben letztes Jahr, in er Aufstiegsrunde, gesehen, wie es ist in Aue zu spielen.
Ich kenne Olafur Stefansson, er hatte eine überragende Karriere und wir haben oft gegeneinander gespielt in unseren Vereinen oder Nationalmannschaften. Er ist auch ein erfahrener Trainer, seit zehn Jahren, zuletzt in Erlangen und wird sicher etwas Neues in die Mannschaft bringen, aber wir müssen uns, bei allem Respekt an Aue, mit uns beschäftigen und unser bestes Gesicht zeigen, auch um den Fans zu zeigen, dass das was gegen Coburg passiert eine einmalige Sache war. Diese Liga ist ein Marathon und wir werden weiter laufen.“

Der TuS: Nach der bitteren Niederlage gegen Coburg musste der TuS erstmal seine Wunden lecken. Neben dem Ergebnis gab auch die Verletzung von Mannschaftskapitän Maurice Lungela Anlass zur Sorge. Der Rückraumspieler war Mitte der zweien Halbzeit nach einem Torerfolg vom Feld gehumpelt und musste medizinisch versorgt werden. Doch der Kapitän geht als Vorbild voran und will im wichtigen Aufsteigerduell unbedingt spielen. Auch sonst wurde das Spiel gegen Coburg analysiert und abgehakt. Die Mannschaft fährt voller Tatendrang nach Aue:

„Für uns ist jedes Spiel wichtig. Es gibt kein Spiel bei dem wir sagen, das ist wichtiger als andere. Wir wollen immer alles geben. Ich erwarte in Aue eine Reaktion von meiner Mannschaft. Wir können nicht wählen, wann wir wo gegen wen spielen. Was wir unseren Fans im letzten Spiel, in unserer Halle, gezeigt haben war enttäuschend. Dafür können wir uns am besten entschuldigen, in dem wir in Aue ein gutes Spiel zeigen. Ich erwarte eine kämpferische Einstellung und dass wir bis zur letzten Minute alles geben,“ meint Trainer Dominikovic.

Für alle die es auf einem Sonntagnachmittag nicht nach Lößnitz schaffen, überträgt der Streamingdienst DYN die Partie wie gewphnt in die heimischen Wohnzimmer.