Der TuS verkürzt den Abstand nie entscheidend
Vinnhorster Handballer unterliegen bei GWD Minden mit 26:30 (10:14)

Er war der entscheidende Faktor für den Sieg der Hausherren. Keeper Malte Semisch zeigte beim 30:26 (14:10)-Erfolg von GWD Minden im Spiel der 2. Handball-Bundesliga gegen TuS Vinnhorst 20 Paraden und hatte damit eine überragende Quote von 44 Prozent. Zum Vergleich: Die TuS-Keeper Stefan Hanemann und Thomas Langerud Kristoffersen kamen zusammen auf elf Paraden und eine Quote von 27 Prozent. Es lag aber auch am sehr guten Spiel über den Kreis, dass die Vinnhorster nie höher als mit fünf Toren zurücklagen. Milan Mazic traf bei zehn Versuchen insgesamt neun Mal, Marcel Timm hatte sogar eine 100-Prozent-Quote bei drei von drei Versuchen aufzuweisen. Aber Grün-Weiß Dankersen, für das die Abkürzung GWD steht, fand immer wieder eine schnelle Antwort auf die Treffer der Gastgeber. Eine Schlüsselszene war die 48. Minute beim Stand von 22:20 für GWD. Der Ex-Recke Malte Semisch hielt den Wurf von Matthias Hild, im Gegenzug markierte der starke Mindener Rechtsaußen Max Staar einen seiner sechs Treffer bei sechs Versuchen. Der TuS Vinnhorst lag in den gesamten 60 Minuten nicht einmal in Führung, lediglich beim 3:3 und 5:5 war das Match ausgeglichen. Hervorzuheben ist bei den Gästen Knut Stasch, der in der nächsten Woche seinen 18. Geburtstag feiert. Der Youngster trat mutig auf und gab zwei Torvorlagen. Auch Kapitän Maurice Lungela ging voran, glänzte mit Anspielen an den Kreis und nahm sich ein ums andere Mal ein Herz beim Torwurf. Mit vier Treffer bei zwölf Versuchen blieb er allerdings auch unter seinen Möglichkeiten.
GWD spielte keineswegs fehlerfrei, leistete sich mit sieben technischen Fehlern nur einen weniger als der TuS. Die Vinnhorster nutzten die Chancen dann allerdings oft nicht, um den Abstand zum Bundesliga-Absteiger entscheidend zu verkürzen, in Überzahl gelang beispielsweise kein Treffer. Und so stand am Ende unterm Strich ein verdienter Heimsieg für die Dankerser, übrigens der erste seit 185 Tagen. „Gewinnen sein und demütig sein“: Diese Devise hatte GWD-Geschäftsführer Nils Torbrügge in der Halbzeit vor den Mikrofonen des Sportstreaming-Anbieters DYN ausgegeben. Nun: Der gewünschte Sieg ist unter Dach und Fach, aber Demut ist wohl in der Tat angesagt. Denn gegen die Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel werden die Mindener sich wohl deutlich steigern müssen, um etwas Zählbares mitnehmen zu können. Am nächsten Sonnabend, 21. Oktober, steht dann das Derby beim TuS Nettelstedt-Lübbecke an. Fahrtkosten fallen dann keine an: GWD trägt wegen der Sanierung der Kampa-Halle ja in dieser Saison seine Heimspiele auch in der Kreissporthalle Lübbecke aus.
Zum TuS Vinnhorst: Das Team von Trainer Davor Dominikovic zeigte ein deutlich besseres Gesicht als am vergangenen Montag gegen den 1. VfL Potsdam. Aber zum wiederholten Mal ist deutlich geworden, wie groß der Sprung von der dritten in die zweite Liga ist. Die nächste Chance auf zwei Punkte gibt es am kommenden Freitag, 20. Oktober, ab 19.30 Uhr im Sportzentrum an der Grashöfe gegen den HC Elbflorenz 2006 aus der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Tickets für diese Partie gibt es online unter www.tusvinnhorst.de
Text: Oliver Krebs


