TuS Vinnhorst ist Deutscher Meister

In einem packenden Finale auf dem erwartet hohem Niveau haben sich die Turner des TuS Vinnhorst gegen die TV Schwäbisch Gmünd Wetzgau durchgesetzt. Es war ein enger Schlagabtausch, der erst am letzten Gerät entschieden wurde. Die Vinnhorster siegten schließlich 29:24 und holten damit den Pokal erastmals nach Vinnhorst.
Die ratiopharm-Arena in Neu-Ulm/Bayern war bestens hergerichtet, doch am späten Abend vor dem Finaltag wurde durch die bayerische Landesregierung entschieden, Großveranstaltungen aufgrund der Coronapandemie ohne Zuschauende austragen zu lassen. Die vielen Fans, die anreisen und die Turner unterstützen wollten, mussten spontan zu Hause bleiben.
Doch der Wettkampf konnte stattfinden und beide Mannschaften zeigten spektakuläre Übungen und erwiesen sich als würdige Finalteilnehmer. Für die Vinnhorster begann eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Bereits am Boden verletzte sich Thao Hoang bei seiner Abschlussbahn schwer, musste mehrere Minuten auf der Bodenfläche behandelt und schließlich ins Krankenhaus gebracht werden. Er konnte am Ende des Wettkampfes an Krücken und mit geschientem Fuß zur Mannschaft zurückkehren, muss aber wahrscheinlich noch operiert werden.
Die Mannschaft steckte diesen Schock und den Ausfall gut weg und die Ersatzturner standen sofort bereit. Daniel Charcenko sprang an den Ringen ein, Milan Hosseini am Barren. Beide zeigten keine Nerven und erfüllten ihre Rolle bravourös.
Mit der knappen Führung von 16:14 ging es in die Halbzeitpause. Und hier gab es den nächsten Schreckmoment: Michael Sawatzky landete beim Einturnen am Sprung unglücklich und musste von Physio Jan Kahrs behandelt werden. Er konnte nicht mehr aktiv ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Teammanager Steffen Rüter hielt es nicht mehr auf seinem Platz. Nervös und besorgt um seine Turner lief er auf und ab, verfolgte den Wettkampf von der fast leeren Tribüne aus. Seine Jungs hingegen waren vom perfekt harmonierenden Gespann Reza Abbasian (Taktik) und Alfred Lefebre (Trainer) bestens eingestellt, ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und spulten ihre Übungen ab. Doch Wetzgau konnte immer wieder dagegen halten und hochkarätige Übungen vorlegen, die Reza vor schwere Aufgaben stellten. Mit 5 Scores Vorsprung ging es in die letzten beiden Duelle. Es stand fest, dass Philipp Herder nur noch einen Score holen musste und Milan als letzter Turner dann den Vorsprung „nur noch“ verwalten musste. Philipp meisterte diese Aufgabe und gewann gar 3 Scores gegen unseren hannoverschen Turnfreund Andreas Toba in Reihen der TV Wetzgau. Milan zeigte schließlich noch eine tolle Reckübung und dann kannte der Jubel keine Grenzen mehr.
Der TuS Vinnhorst ist erstmals Deutscher Mannschaftsmeister!
Die Feier begann noch in der Turnhalle und verlagerte sich dann in die Kabine. Beim anschließenden Mannschaftsessen wurde Thao noch als Turner des Jahres geehrt.