Der siebte Streich

Herzschlagfinale in der Misburger Halle. Nach einer grandiosen Aufholjagd waren die Gastgeber drauf und dran wie schon 2019 in letzter Sekunde einen Punkt mitzunehmen, dabei hatte alles schon nach einem sicheren Sieg für den TuS Vinnhorst ausgesehen. Diesmal aber behielt das Team von Trainer Davor Dominikovic die Nerven und konnte vor den frenetisch feiernden Fans der roten Wand den 30:31 (13:18) Derbysieg gegen den HSV Hannover feiern.

In der ersten Hälfte machten vor allem die Auszeiten der Trainer den Unterschied. Der Tus erwischte den besseren Start erzwang mit einer aggressiven Deckung Ballgewinne und ging in der zwölften Minute, bei 7:3 durch Tim Otto das erste Mal mit vier Toren in Führung. Grund genug für HSV-Trainer John die erste Auszeit zu nehmen. Wenige Minuten später erzielte seine Mannschaft den Anschlusstreffer. Das wiederum veranlasste Davor Dominikovic die Grüne Karte zu zücken (7:9, 18. Min.). Bis zur Pause legte sein Team wieder auf 13:18 vor.

Diese fünf Tore Vorsprung hatten bis zur 50. Minute Bestand. Vinnhorst konterte jeden Versuch der Gastgeber zu verkürzen und so schien es auf einen souveränen sieg der Gäste hinauszulaufen. Als es dem HSV dann aber doch mal gelang zwei Tore in Folge zu erzielen, schienen beim TuS eine Woche vor Halloween die Geister von vor zwei Jahren geweckt worden zu sein. Damals verspielte das Team tatsächlich kurz vor Schluss einen fünf-Tore-Vorsprung. Und tatsächlich, in der letzten Minute erzielten die Hausherren den 29:30 Anschlusstreffer. Davor Dominikovic nahm nocheinmal eine Auszeit, schwor sein Team auf den entscheidenden Spielzug ein und schließlich war es Matheus Costa Dias, der wenige Sekunden vor Schluss zum entscheidenden 29:31 traf. Der letzte Treffer der Partie zum 30:31 war dann nur noch Ergebniskosmetik.

Dieser knappe Sieg und so wie er entstanden ist zeigt auch die Entwicklung, die die Mannschaft in den Zeit mit Davor durchgemacht hat. Sie ist inzwischen in sich so gefestigt, dass sie, wenn es darauf ankommt, noch einmal Konzentration aufnehmen kann, wo sie früher vermeintlich kopflos die Führung verspielt hätte. Nicht zu unterschätzen ist dabei auch die Unterstützung durch die etwa 60 mitgereisten vinnhorster Fans, die ihr Team mit großer Lautstärke nach vorne peitschten. Genau diese Stimmung braucht es auch beim nächsten Heimspiel. Am kommenden Samstag geht es bei Teil zwei der vinnhorster Derbywochen im heimischen Sportzentrum gegen den Reckennachwuchs des TSV Hannover-Burgdorf. Eine Woche drauf kommt es dann zum absoluten Topspiel der Staffel C gegen die bis dato ebenfalls verlustpunktfreie Eintracht aus Hildesheim.