Ein rauschendes Handballfest

Es war ein gebührender Abschied in die Sommerpause. Aufgrund des Ergebnisses vom Vortag aus Wilhelmshaven, war vor Anpfiff der Partie gegen Eintracht Hildesheim klar, dass es nur noch genau darum gehen würde: Der Abschied der Fans für die Mannschaft und umgekehrt. Und beide wollten noch einmal alles für den anderen geben. Nahezu 600 Zuschauer wollten das Spiel, bei dem es immerhin noch um die Teilnahme am DHB-Pokal ging, sehen und verwandelten das Sportzentrum Vinnhorst von der ersten Minute an in ein Tollhaus. Die Mannschaft nahm die Vorlage auf und schlug den Derby-Kontrahenten völlig verdient mit 29:14 (13:10).

Den besseren Start ins Derby erwischten die Gäste aus Hildesheim. Die eigene Mannschaft zeigte sich kurz beeindruckt von der Stimmung auf den Rängen und machte zu Beginn ein paar leichte Fehler, die die Eintracht eiskalt nutzte, um früh mit 2:4 in Führung zu gehen. Davor Dominikovic erkannte sofort das Problem und nahm eine schnelle Auszeit. Danach wirkte seine Mannschaft wie ausgewechselt. Mit einem fünf-Tore-Lauf zum 7:4 wechselte die Führung und von nun an dominierte der TuS das Geschehen. Dennoch konnten die Gäste den Schaden bis zur Pause in Grenzen halten. Beim Stand von 13:10 wurden die Seiten gewechselt.

Was nun folgte hatte für die TuS-Fans einen Deja-vú Charakter. Wie schon in Altenholz und ganz extrem gegen Spenge kam Vinnhorst wie ausgewechselt aus der Kabine. Vor allem in der Deckung zeigte die Mannschaft wieder eine spektakuläre Leistung. Kassierte man gegen Spenge noch ganze 5 Gegentore in Halbzeit zwei, waren es jetzt gegen Hildesheim nur derer vier. Zum Garanten dieser Leistung avancierte erneut Keeper Stefan Hanemann, der vor allem die starken Außenspieler der Gäste zur Verzweiflung brachte. Sein Pendant im Tor Mustafa Wendland, musste in seinem letzten Spiel im TuS-Trikot in den letzten acht Minuten gar keinen Treffer mehr hinnehmen und wurde von den Fans nocheinmal frenetisch gefeiert. Die hielt es dann auch entsprechend nicht mehr auf ihren Sitzen. 5 Minuten vor Schluss erhoben sich alle von ihren Sitzen um mit andauernden Standing Ovations ihre Mannschaft zu verabschieden. Den Treffer des Tages erzielte Nils Eichenberger mit einem herrlichen Kempa-Trick, der die Stimmung weiter anheizte. Auch er verlässt den TuS nach vier erfolgreichen Jahren, in denen er mit dem Team unter anderem den Aufstieg aus der Oberliga feierte, um eine Handballauszeit zu nehmen. Und auch Rückraumspieler Fyn Wiebe bekam noch seinen Abschied auf dem Feld. Er schließt sich dem Oberliga-Aufsteiger SV Alfeld an. Am Ende feierten Fans und Mannschaft zusammen einen deutlichen 29:14-Sieg.

Nach Spielende bedankte sich die Mannschaft mit einem Banner bei den Fans, die ihr Team noch bis weit nach Abpfiff beklatschten. Für beide Seiten hätte die Saison gerne noch weitergehen können, dennoch haben sich alle die Sommerpause redlich verdient. Im Juli wird dann mit dem Vorbereitungsstart der nächste Angriff gelauncht. Bis dahin wünschen wir allen, eine schöne handballose Zeit. Alternativ würden wir uns freuen den einen oder anderen im in Kürze neu eröffneten „Vinnhorst´56“ oder auf unserer Beachanlage direkt am Kanal zu begrüßen.