Überragender Kampf ohne Happy End

Was war das für eine Partie vor etwa 400 Zuschauern im Vinnhorster Sportzentrum. Keinen hielt es mehr auf seinen Sitzen, als sich der TuS Tor um Tor an die schon enteilt scheinenden Gäste vom VfL Lübeck-Schwartau rankämpften. Doch am Ende unterlag der TuS, trotz dieses Kraftakts und der überragenden Unterstützung der eigenen Fans, in letzter Sekunde, mit 26:27 (14:14) und muss weiter auf die ersten Zweitligapunkte warten.

9.09.2023 , TuS Vinnhorst , Handball , 2.Bundesliga , Saison 2023-24 , Foto: Florian Petrow Vinnhorst- Bad Schwartau: Falk Kolodziej

Die Rot-Blauen sind gut in das Spiel gestartet. Dem 1:0 durch Lukas Siegler folgte zwar noch der ausgleich, aber nach zehn Minuten erhöhte Marcel Timm beim 5:2 erstmals auf einen Drei-Tore-Vorsprung. Das Team von Davor Dominikovic blieb, auch aufgrund einer starken Leistung von Torhüter Stefan Hanemann, am Drücker und Jonas Gertges stellte nach 15 Minuten auf 9:5. Das Spiel nahm immer mehr an Fahrt auf und wurde dabei auch hitziger. Zunächst konnte kein Team die aufkommende Hektik in einen Vorteil ummünzen und so stellte Milan Mazic zweieinhalb Minuten vor dem Halbzeitpfiff auf 14:11. Jetzt häuften sich leider die technischen Fehler bei den Vinnhorstern und mit der Halbzeitsirene glichen die Gäste zum 14:14 aus.     

Diesen Trend konnten der TuS nur in den ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte durchbrechen. Mit einem Lauf von 16:16 auf 16:21 bis zur 40. Minute übernahmen die Gäste das Zepter. Aber so einfach wollten sich die Vinnhorster nicht geschlagen geben. Trotz zweier Roter Karten gegen Marcel Timm und Davor Dominikovic kämpfte sich das Team zurück ins Spiel und hatte beim 20:22 wieder den Anschluss gefunden. Großen Anteil an der Aufholjagd hatte neben einem starken Jonas Gertges, der insgesamt auf neun Tore kam, Torhüter Thomas Langerud, der inzwischen für Hanemann in die Partie gekommen war. Er war es auch, der mit einer bärenstarken Parade, den 25:25 Ausgleich einleitete. Der Rest ist Spannung pur. Mit noch 13 Sekunden auf der Uhr erzielt Lübeck das 25:26, Vinnhorst bringt in der zweiten Welle den 7. Feldspieler und tatsächlich, Falk Kolodziej kann zum erneuten Ausgleich netzen. Noch 5 Sekunden. Die Gäste werfen schnell an und versuchen, das leere Tor zu treffen. Vinnhorst wirft sich mit Mann und Maus dazwischen. Tatsächlich kann Maurice Lungela den Ball blocken, der trudelt dennoch ins Netz. Ratlosigkeit auf den Rängen, was entscheiden die Schiedsrichter? Tor? Schluss? Falscher Anwurf? Nein, Foul beim Wurf, es gibt nochmal einen Siebenmeter für Lübeck-Schwartau. Den verwandeln die Gäste zum 26:27 Endstand.  

Trotz der Niederlage feierten die Fans die Mannschaft für eine kämpferisch überzeugende Leistung. Da war mehr drin, aber am Ende hat es nicht sein sollen. Am kommenden Freitag hat die Mannschaft die nächste Gelegenheit die ersten Zweitligapunkte einzufahren. Nach zwei so engen Spielen zum start hätte sie es sich verdient. Es geht zum nächsten Traditionsverein, Bayer Dormagen. Anwurf ist um 19:30 Uhr im TSV Bayer Sportcenter. Zum nächsten Heimspiel am 22. September um 19 Uhr den TV Hüttenberg.