Wie im Rausch

Während die Hildesheimer Spieler und ihre Anhänger mit hängenden Köpfen die Halle verließen, feierten Vinnhorster Spieler und „Rote Wand“ minutenlang frenetisch den Derbysieg und die damit verbundene Tabellenführung. Zuvor hatten sich beide Mannschaften auf dem Platz und beide Fanlager auf den Rängen in der mit 1666 Zuschauern sehr gut besuchten Volksbank Arena ein Duell auf Augenhöhe geliefert. Am Ende feierte der TuS einen verdienten 25:30 (13:13) Sieg und ließ sich von seinen mitgereisten Fans zurecht feiern.

In den 60 Spielminuten zuvor war es eine Achterbahn der Emotionen mit wechselnden Führungen verschiedenen Läufen der Mannschaften und Einzelleistungen, die das Spiel prägten. So fing der Tus gleich den ersten angriff der Hausherren ab und ging direkt in Führung, aber dann ging die Eintracht mit 3:1 in Führung. Bis zu 8:7 hielt diese, ehe Vinnhorst mit einem 5:0 Lauf auf 8:12 stellte. Da übernahm vor allem Kapitän und Ex-Hildesheimer Maurice Lungela die Verantwortung. Nach einer Auszeit kamen die Gastgeber aber schnell wieder heran und zur Pause stand es 13:13.

Nach der Halbzeit war es Falk Kolodziej der mit einigen hervorragenden 1gegen1 Aktionen seine Farben wieder in Führung brachte. In der Folge wurde die Partie emotionaler, auch von den Rängen. Viele Zweiminutenstrafen später erzielte Lothar von Hermanni den 21:22 Anschlusstreffer für Hildesheim per 7-Meter. Im Gegenzug erhielt Abwehrchef Marko Mazic abseits des Balles nach einer harten Aktion gegen Kreisläufer Tolga Durmaz, der nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte, die Rote Karte. Dennoch erzielte erneut von Hermanni, nach einer weiteren Strafe für den TuS, im folgenden Angriff den 22:22 Ausgleich, erneut per 7-Meter und nochmal einen Angriff später sogar den vermeintlichen Führungstreffer ins leere Tor des TuS, dieser wurde aber zurückgepfiffen und das Spiel war auf Messers Schneide. Im folgenden Angriff stibitzte der seit Wochen in überragender Form befindliche Jakob Bormann den Ball und vollendete selbst zum 22:23 (48.). Jetzt war es Tim Otto, der das Spiel an sich riss. Er traf in der Folge noch viermal und war vorne der Garant für sein Team. Zum Mann des Spiels aber avancierte in der Schlussphase Torhüter Stefan Hanemann. Beide Torhüter zeigten über die gesamte Spieldauer eine sehr gute Leistung, aber Hanemann war es, der ab der 50. Minute seinen Kasten regelrecht vernagelte. Er ließ nur noch 2 Treffer zu und zeigte etliche überragende Paraden, für die er von den Vinnhorster Fans mit Standing Ovations und Sprechchören gefeiert wurde. So siegte der TuS am Ende deutlich mit 25:30 und behält somit die weiße Weste mit 18:0 Punkten.

In der kommenden Woche muss die Mannschaft wieder auswärts antreten, wenn es zum SV Anhalt Bernburg geht. In der darauffolgenden Woche wird dann gegen Leipzig im heimischen Sportzentrum die Hinrunde beendet. Für beide Spiele gibt es noch ausreichend Tickets. Auswärtstickets könnt ihr über rotewand@tusvinnhorst.de bestellen.