Punkte dringend gesucht

Das Spiel: Der TuS sucht Anschluss an die Nichtabstiegsränge und tritt dabei am Sonntag beim Traditionsclub TuSEM Essen an. Bei fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer ist der Druck Punkte einzufahren schon ziemlich hoch. Dennoch gibt die Moral und die Einstellung, die die Mannschaft zuletzt gegen Nettelstedt gezeigt hat, Grund zur Hoffnung. Der Gegner ist mit Niederlagen gegen Minden, Aue und Dessau und einem Punktgewinn bei Aufstiegsaspirant Bietigheim so etwas, wie die Wundertüte der letzten Spieltage.

Der Gegner: Drei deutsche Meisterschaften und drei Pokalsiege haben die Essener geholt, aber all das in den späten Achzigern und frühen Neunzigern. Der letzte große Erfolg war 2005 der Sieg im EHF-Cup. Die jüngere Geschichte der Essener ist dagegen eher durchwachsen. Nach zwei Insolvenzen, 2005 und 2008, spielt das Team in der zweiten Liga, mit zwei Ausnahmen, 2012 und 2020 gelang jeweils der Aufstieg in die erste Liga, man musste aber jeweils sofort wieder absteigen. In der letzten Erstligasaison spielte TuS Kreisläufer Tolga Durmaz bei TuSEM und wechselte im Anschluss nach Vinnhorst. Die Essener haben dieses Jahr zum zweiten Mal in Folge ihr Trainingslager in der Saisonvorbereitung hier im Sportzentrum Vinnhorst absolviert und sind begeistert von den Bedingungen, die sie hier vorfinden. Auf Freundschaftshilfe kann der TuS aber im Ligaspiel sicher nicht setzen.

In dieser Saison läuft es insgesamt nicht wie erhofft. Essen liegt derzeit auf dem dreizehnten Platz und damit sieben Punkte vor dem TuS. Mit einem Sieg würden die Rot-Blauen die Saison der Essener quasi verlängern, da sie sich noch nicht komplett in sicheren Fahrwassern befinden. Umso wichtiger wäre ein Erfolg für den TuS Vinnhorst. Besonders achten muss das Team von Trainer Davor Dominikovic auf Nils Homscheid. Der Mittelmann ist mit 92 Toren der beste Schütze der Essener. Ihm folgen Rechtsaußen Felix Klingler mit 70 und Rückraumspieler Max Neuhaus mit 69 Toren. Das sind bei weitem keine Spitzenwerte in der Liga, aber die Stärke der Essener liegt auch eher in der Defensive. Die Essener sind mit 694 Gegentoren die einzige Mannschaft der zweiten Liga, die noch keine 700 Gegentore hinnehmen musste. Mit 669 erzielten Toren sind sie aber auch die Angriffsschwächste Mannschaft. Es wird also vermutlich kein Offensivfestival. Schon das Hinspiel endete mit 22:22 recht Torarm. Dabei schaffte es der TuS in den letzten Minuten einen Vier-Tore-Rückstand zu egalisieren.

Der TuS: Die Mannschaft von Davor Dominikovic hat vor allem in den letzten beiden Heimspielen Charakter gezeigt, konnte sich aber nicht für die engagierte Leistung belohnen. Hoffnung macht vor allem die Rückkehr von Spielmacher Falk Kolodziej, der zuletzt gegen Nettelstedt sein Comeback feierte. Ansonsten bleibt der Blick auf die letzten Spiele der Essener gegen die anderen Abstiegskonkurrenten. Die drei Niederlagen geben Hoffnung, dass gegen Essen etwas zu holen ist.

Anwurf für die Partie im Essener Sportpark „Am Hallo“ ist am Sonntag um 17 Uhr. Tickets gibt es über die Website der Essener. Für die die es nicht nach Essen schaffen überträgt Streamingsender Dyn wie immer in die heimischen Wohnzimmer.